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Unsere letzten Destinationen in Zambia: Lake Kariba, Livingstone und Victoria Falls


Sonntag, 22.10.2017 - Freitag, 27.10.2017    Strecke km 667

GESAMT: 89 Tage - 10.234 km

Viele Zambier haben das „Independence Weekend“ (um den 24.10.) in der Gwabi River Lodge beim Fischen und Feiern (= viel Trinken) verbracht. Also machen wir uns auf zum Lake Kariba, einen der größten (Stau)seen Afrikas. Die Umsiedlung der Tongas, die Rettung der Wildtiere und die großen Schwierigkeiten beim Bau in den 50er Jahren waren vor vielen Jahren bereits Thema in meinem Geografiestudium. In der Mitte des Sees verläuft die Grenze zu Zimbabwe. Wir versuchen auf sambesischer Seite über eine Piste, die dem Zambezi Escarpment folgt, an den See zu gelangen. Das gelingt uns allerdings erst bei Sinazongwe, einem nicht sehr attraktiven Fischerort im Nordufer. Die im Hupe-Reiseführer angegebene freie Campingmöglichkeit auf einem aufgelassenen Camp entpuppt sich als wiederbelebt und eine Frau möchte nur fürs Stehen in Ufernähe 200 KWN (ca 19 Euro). Wir finden jedoch ein Stück weiter einen Schlafplatz bei einem Ferienhaus.

 

Am nächsten Morgen setzen wir die Fahrt Richtung Westen fort und nachdem wir wieder einmal jemand einen „lift“ ermöglicht haben, versuchen wir unser Glück erneut, in Ufernähe zu gelangen. Überraschend führt eine in keine unserer 3 Karten eingezeichnete, gut ausgebaute und gewartete Piste zum Ngobe Harbour (so laut kleinem Schild). Tatsächlich endet die Schotterstraße am Seeufer, wo Kühe weiden, Fischer in Booten ihr Glück versuchen und uns stolz ca 75cm große „bottlefish“ als ihre Beute zeigen.

 

Nach einem Gespräch mit dem headman, der wie immer wissen will, wer wir sind und was wir hier treiben, sind wir wieder einmal herzlich willkommene Gäste. Wir schlagen schon vormittags unser Lager bei einem schattigen Baum auf und haben Gelegenheit, der geradezu archaisch anmutenden Fischerei der Frauen zuzusehen, die mit Gras kleine Dämme im flachen Wasser bauen, um dann die Fische dort hinein zu treiben.

 

Ein sehr aufgeweckter junger Mann begleitet und erklärt uns alles, um dann von seinen „Zukunftsträumen“ mit uns zu reden. Offenbar werden die jungen Menschen nach dem Schulabschluss ziemlich alleine gelassen mit der Planung ihrer individuellen Zukunft – schade um die oft vergeudeten Chancen – für die jungen Menschen und für´s Land.

 

Singende und tanzende Mädchen geben den Rahmen für unser Abendessen in der Abendsonne am Lake Kariba.

 

Auf der Rückfahrt zur Hauptstraße halten wir bei der Schule an, wo die Kinder gerade für die Feierlichkeiten anläßlich des Independence-Day proben. Der Lehrer freut sich über ein paar Buntstifte und Blocks für die Kinder und beim Aufbruch fragt er uns, ob wir seine Frau, die ebenfalls Lehrerin ist, bis zur Teerstraße mitnehmen könnten. Diese ist bereits unterwegs auf dem Fahrrad-Gepäckträger und wir nehmen sie mit. Eigentlich muss sie zu einem Begräbnis nach Livingstone, fährt schließlich mit bis ca 100km davor, wo sie noch eine Tante besuchen möchte. Während der gut 2-stündigen Fahrt erfahren wir von ihr wieder sehr viel Interessantes.

 

Schnell sind wir in Livingstone und quartieren uns im JollyBoys Campground ein, eher ein Backpacker und Overlanderplatz – sehr nett mit Pool usw und günstig.

 

Mit Engländern, die mit Ihrem Bus die Westküste Afrikas nach Süden gefahren sind und deren Ziel es ist, in möglichst vielen Ländern mit ihrem Heißluftballon zu fahren, verbringen wir einen netten Abend im allseits bekannten Olga´s Italian Corner.

 

Beim Besuch der Victoriafälle am nächsten Tag sind wir – trotz des sehr niedrigen Wasserstandes des Sambesi – beeindruckt von der Dimension und Lisi lässt es sich nicht nehmen, trotz gut 40° im Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit zum boiling pot hinunter zu wandern.

 

Mit einem „Servicetag“ am Campground beschließen wir unser „Abenteuer Sambia“.

 

Jetzt geht’s auf nach Botswana.

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Michael (Montag, 30 Oktober 2017 20:10)

    Super Reisebericht, wann kommt das Buch raus? Bin begeistert von eurem Mut, den feinfühligen Analysen und natürlich von den beeindruckenden Fotos. Passts weiterhin gut auf auf euch und euren Cappucino.
    Alles Liebe, Michael und Lissi