Reisebericht Island 2007
Eineinhalb Tage Fahrt bis zur Fähre nach Hanstholm (DK) - abends gehen wir an Board
So 05.08. Ganzer Tag an Board
Mo 06.08.
Zeitiges Wecken - um 06:00 müssen wir in Torshavn vom Schiff
Fahrt nach N nach - Saksun – Standplatz bei der kl. Kirche – Wetter eher regnerisch – wir besichtigen das kleine Museum am Bauernhof und wandern anschließend auf den nahen Bergrücken. Abends stellen sich Martin und Ance zu uns, die wir von der Fähre kennen
Di 07.08.
Regen, Wind, kalt; wir fahren nach Tjörnswik, einem kleinen Dorf am Norden der Insel. Pause im „litla cafe". Weiter über Nesvik, Hosvik nach Kollofjordur, durch einen unbeleuchteten Tunnel und von dort unter dem Meer nach Dondavagur und zum Leitisvatn. Mittlerweile ist die Sonne durchgekommen. Wir wandern ca. 2 Stunden den See entlang bis zum Wasserfall, der sich ins Meer ergießt, und fahren dann weiter nach Gasadalur, ein Ort, der erst seit 2006 über eine Straße (Tunnel) erreichbar ist. Dort steigen wir die steile Steintreppe hinunter zum Meer, über die früher die Versorgung des Ortes lief. Heute verfällt sie. Neben uns stürzt wieder einmal ein Wasserfall ins Meer. Die Sonne kommt heraus und hüllt alles in zartes Abendlicht. Abends kommen auch noch Martin und Ance und stellen sich neben uns.
Mi 08.08.
Bei strahlend blauem Himmel wieder zurück nach Torshavn. Tanken und Warteschlange zum Einchecken. Um 18.00 sind wir an Bord und setzen uns aufs Sonnendeck.
Do 09:08.
Brú km 113 zum Stausee auf relativ schlechter Schotterpiste bis zur F910. Wir haben herrliche Sicht auf das Snaefell und den Herdubreid. Die F910 ist eine neue Asphaltstraße zum Damm des Hafrahvammaglufúr, der gerade fertig gestellt wurde. Leider ist der Damm gesperrt und wir müssen die ganze Strecke retour und auf der anderen Flussseite durch das Laugarvalladalur nach Laugarvellir. Dort bleiben wir an einem warmen Wasserfall stehen und genießen unser erstes warmes Bad in Island. Nur Schafe sind unsere Nachbarn. Es regnet leicht, aber es ist kaum Wind.
Fr 10:08.
Fahrt zum Aussichtspunkt zur Schlucht des Hafrahvammaglufúr, die trotz Staudamm erhalten bleibt. Weiter nach Süden, wo wir den kleineren See über den provisorischen Schüttdamm überqueren können. Wir schlängeln uns durch unwirtliches Schotterland, nur ganz wenige 4X4 kommen uns entgegen. Gegen 13.45 sind wir wieder an der F910 und die entpuppt sich als echtes Highlight. Wir tanzen durch das Lavafeld, queren die reißende Kreppa und die Jökulsa a follum über je eine „einbreid brú“, begleitet vom wolkenumhüllten Herdubreid. Um 15.00 sind wir an der Hütte Dreki. Wir fahren sofort weiter zur Askia. Durch ein unglaubliches Lavafeld geht der Weg, dann wandern wir über den Kraterrand ca. 40 Minuten zu den beiden Kraterseen. Im Viti baden einige Italiener. Es ist bewölkt und ziemlich windig. Nach einem kurzen Ausflug in die Drachenschlucht verbringen wir die Nacht am Campingplatz bei der Drekihütte.
Sa 11.08.
Nebel und drizzle – na ja. Auf der F910 bis nach der 1. Brücke über die Kreppa, dann biegen wir nach Süden ab auf die F902 zum Kverkfjöll. Die Piste ist ein Traum und die Landschaft präsentiert sich in allen nur erdenklichen Grautönen, durchbrochen von neongrünem Moos und Gräsern. Es ist wie in einem Schwarz-Weiß-Film !
Vorbei an der Hütte beim Gletscher, über die Stirnmoräne fahren wir noch weiter bis zur letzten Parkmöglichkeit; von dort wandern wir ca. 10 Minuten zum Gletschertor, das wegen der unterirdischen heißen Quellen besonders groß ist. Zurück nehmen wir die östliche Route der F902 durch eine ähnliche Mondlandschaft wie am Morgen, vereinzelt blühen hier auch Blumen. 2 Furten erfreuen das Herz. Gegen 16.30 sind wir wieder an der Kreuzung F910 und F88. Wir fahren auf die F88 Richtung Norden, es regnet heftig. An einer Stelle an der Kreppa warten Martin und Ance, gemeinsam fahren wir auf den Campingplatz Herdurbreidalindir, wo wir die Nacht verbringen.
So 12.08.
Wieder Regen, 5°, kein heißes Duschwasser. Also auf nach Norden auf der F88, vielleicht ist es dort besser. Die Piste ist nach einem Gletscherlauf vor 2 Jahren neu hergerichtet, also kommen wir gut voran. Die Furten haben relativ wenig Wasser. Nach einem Abstecher zum Ringkrater der Hrossaborg erreichen wir gegen 12.00 die Ringstraße. Wir fahren zum Dettifoss – der Wasserfall ist gewaltig, aber Wind und Regen nehmen etwas die Motivation lange zu verweilen.
Mo 13.08.
Zwar kein Regen, aber eisiger Wind und Nebel. Wir wissen jetzt, dass dieser kalte Nordwind noch einige Tage anhalten wird und wir in den Süden müssen. Also auf nach Asbyrgi, tanken und einkaufen (dort treffen wir Mario und Freundin in ihrem Bremach – mit ihm waren wir vor Jahren in Ägypten!), weiter auf der W-Seite der Jökulsa nach Süden über die F862, dann auf der Ringstraße Richtung Westen. Am Solfatarenfeld von Námaskard stoppen wir – es kommt kurz die Sonne heraus – und dann nach Reykjahlid im Myvatn. Wir duschen und wärmen uns im örtlichen Bad, das wir ganz für uns haben, und fahren weiter auf der Ringstraße mit einem kurzen Stopp am Godafoss nach Akureyri. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und wir genießen das wunderbare Abendlicht. Tanken, einkaufen und ab nach Süden durch das Eyjafjardalur F821. Das Tal ist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Wir folgen dem Fluss aufwärts und bleiben in der Nähe von Svinheidi stehen. Wir sind ganz alleine, wieder nur die 4X4 Schafe Islands leisten uns Gesellschaft.
Di 14.08.
Nach einer trockenen, aber eiskalten Nacht „klettern“ wir weiter hinauf nach Süden. Aus dem Flusstal heraußen empfängt uns eine graue Hochfläche mit leichtem Schneegestöber (ca. 850 m). Je weiter südlich wir kommen, desto heller wird es. Wir fahren nach Laugafell und dieser Naturpool entpuppt sich als echter Highlight. Nach einer Pause geht es weiter bis zur Kreuzung mit der Sprenginsandur, F26, der N-S-Verbindung für Allradler. Dort herrscht einiger Verkehr – das sind wir gar nicht mehr gewohnt! Die Furten sind nicht tief, wir fahren durch die Hochlandschaft und blicken zur Askia, auf die Gletscher des Vatnajökull und des Tunganefellsjökull. Das Wetter wird immer besser, aber es bleibt sehr windig. Wir machen einen kurzen Abstecher zum See Hägöngulón, ein Stausee umrahmt von eindrucksvollen Vulkankegeln, und nehmen eine relativ herausfordernde Piste wieder zurück zur F26. Gegen 17.00 sind wir am Thorisvatn, dem zweitgrößten See Islands. Über die F206, durch Lavaströme und Kraterseen nach Landmannalaugar, dem „Pfadi-Lager“ Islands. Der Abend ist ganz klar, schön, aber sehr windig! Der Pool ist so voll, dass wir gar nicht hinein gehen – nach unserem „privaten“ Badepool in Laugafell!
Mi 15.08.
Sonne, wunderbares Licht, aber eisiger Wind. Gegen 10.00 machen wir uns zu einer Wanderung auf. Wir besteigen Mt. Bláhnúkur, immer steil bergan am Kamm entlang, klettern auf der anderen Seite hinunter zu Solfataren, zum schwarzen Lavastrom und kehren durch die Schlucht des Gränagil zurück zum Campingplatz. (ca. 3 Stunden). Wunderbar! Da der Wind nicht nachlässt und viel Sand in der Luft ist (wir kommen uns wie schon so oft vor wie in der Sahara), beschließen wir doch noch weiter zu fahren. Eine Stichstraße führt uns zum Kratersee Ljötpolur, der von rosaroten Wänden gesäumt ist; dann begeben wir uns auf die F225, die sich durch aufregende Vulkanlandschaft schlängelt. Aber es herrscht „viel“ Verkehr – hierher scheinen die Isländer zum Reiten zu kommen. Wir versuchen vergeblich den roten Wasserfall – Rauthafossar – zu erreichen, die Piste gibt es nicht mehr. Wir wandern ein Stück hin. Dann machen wir noch einen Abstecher zur Vulkanspalte von Valagija, die in einer völlig unwirtlichen, schwarzen, windgepeitschten Gegend liegt. Hier scheinen wir ans „Ende der Welt“ gekommen zu sein.
Endlich, gegen 18.30 finden wir ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen an der F225. Dort bleiben wir und sind froh, dem Wind etwas entkommen zu sein.
Do 16.08.
Sonne! Herrlich, die Hekla grüßt von Westen. Wir fahren die F225 hinaus auf die F26, tanken in Hrauneyjafoss, kehren um wieder nach Westen und zweigen auf die Verbindungspiste von Haifoss (eindrucksvoll mit Regenbogen) und Gullfoss ab. Wir folgen den Strommasten auf einer sehr unruhigen, steinigen Piste, müssen einige Furten durchfahren, die Landschaft ist nicht sehr anregend. Gegen 15.00 sind wir endlich beim Gullfoss.
Auf der F32 fahren wir bis Geysir, dem berühmten Geysirfeld. Wir wandern zwischen den brodelnden Löchern, staunen bei den regelmäßigen Ausbrüchen des Strokkur und beschließen, am kleinen Campingplatz gleich neben den Geysiren zu bleiben. Abends wandern wir noch einmal durch die blubbernde Landschaft. Die Nacht ist sternenklar und nicht mehr ganz so windig.
Fr 17.08.
Bewölkt, fast schwül. Gegen 9.00 fahren wir über Laugarvatn nach Thingvellir, dem Nationalheiligtum Islands. Das Visitor Centre ist sehr informativ und wir tauchen ein wenig ein in die isländische Geschichte.
Mittags fahren wir weiter nach Selfoss (Tanken, Einkauf), von dort auf der Ringstraße die S-Küste entlang – und es ist wirklich sonnig. Wir bleiben beim Seljalandsfoss, wandern hinter den Wasserfall herum, folgen der Gletscherzunge und dem Meer zum Skogafoss. Wir machen einen kurzen Abstecher auf der F221 zur Gletscherzunge des Myrdalsjökull, weiter zum Kap Dyrhólaey und durch die Myrdalsandur zur F209. An der Brücke, wo Leira und Hólmsa zusammenfließen, verbringen wir die Nacht.
Sa 18.08.
Sonne – welch Geschenk! Schon um 8.00 ziehen wir los. Wir fahren durch das Wassergebiet der Leira auf der F232 direkt auf den Myrdalsjokull zu. Durch traumhafte Landschaft auf einer schönen Piste mit einigen Furten halten wir uns immer auf den Maelifell zu. Wir suchen uns die „alte“ Piste westlich des Maelifell und berühren fast die Gletscherzunge. Westlich des Strutur, einem grasgrünen Kegel, fahren wir eine Stichstraße zu einer Hütte, von wo wir 1 Stunde zu einem Hot Pot wandern. Mit 2 Amerikanerinnen, 1 Pariser, 2 Deutschen teilen wir uns 2 heiße Pools in the middle of nowhere bei herrlichem Sonnenschein – das muss das Paradies sein!
Um ca. 14.00 gehen wir zurück zum Auto und fahren die F210 wieder nach Osten und dann Süden. Die Furt, die sehr trickreich sein kann, ist heute kein Problem und gegen 17.00 sind wir wieder an der Ringstraße. Wir fahren noch weiter bis zur Abzweigung der F206 Richtung Lakispalte. Kurz bevor der Nationalpark beginnt stellen wir uns an den Fluss.
So 19.08.
Regen, Nebel – leider! Wir warten bis gegen 10.45 ehe wir doch zur Lakispalte fahren – bis jetzt hat uns jeder von den Farben im Sonnenlicht vorgeschwärmt, doch wir haben Nebel. Zumindest einige der Vulkankegel entlang der Spalte sind erkennbar. Wir erklimmen trotz Regens den Lakikegel.
Wir suchen eine alte Piste, die östlich der Spalte zur Ringstraße zurückführt; nach einiger Zeit finden wir sie und fahren die bis jetzt anspruchsvollste Piste wieder nach Süden. Gegen 16.00 sind wir wieder an der Ringstraße – im strömenden Regen.
Der Regen treibt uns noch bis zum Gletschersee Fjallsarlon, dort werden wir mit einem schönen Sonnenuntergang hinter dem großen Gletscher belohnt.
Mo 20.08.
Sonne, strahlend blau. Wir sind bei der ersten Bootstour auf dem Gletschersee Jökulsarlon (2300 IK) und genießen eine herrliche Fahrt durch die schwimmenden Eisberge, auf denen Robben liegen, hin zum kalbenden Gletscher und zurück zum Meer. Sehr beeindruckend, das Licht ist ein Traum.
Weiter die Ringstraße die Fjorde entlang, Tanken in Djúpivogur und auf die F939, die Straße der Wasserfälle, zum See Lagarfljot. Abends fahren wir noch die 60 km zur Hütte am Fuße des Snaefells.
Di 21.08.
Es ist nicht ganz blau, aber so schön, dass wir beschließen, auf den Snaefell zu steigen. Gegen 8.00 machen wir uns auf, die 1000 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg führt über einen Moränenwall, durch Lavageröll hinauf bis zur Schulter und über steile Schneefelder zum Gipfel. Wir sind beeindruckt und begeistert vom Rundblick. Gegen 14.00 erreichen wir wieder die Hütte - Duschen und zurück zum Standplatz am Lagarfljot.
Mi 22.08.
Am Vormittag wandern wir zum Wasserfall Hengifoss, der über markante Basaltsäulen und rote Schichten stürzt. Nochmals nach Egilsstadir zum Einkaufen, dann weiter nach Seydisfjördur. Übernachten etwas außerhalb im Fjord.
Do 23.08.
Gegen 8.15 zieht die Norönna, unsere Fähre, bei uns vorbei. Wir fahren in den Hafen, das übliche Warten und Abschiednehmen am Sonnendeck. Gegen 13.30 fahren wir los – jetzt ist die Traumreise zu Ende.
Wir kommen sicher wieder, in dieses eindrucksvolle Land.
Unsere Route