REISEBERICHT  Sardinien 2019:

 

Die Anreise erfolgte diesmal "in Etappen": Karfreitag gemeinsam mit Susi nach Wattens zu unseren Freunden,

am Karsamstag (20.04.) nach einem wunderbaren Osterfrühstück weiter nach Bozen, wo wir Christian "aufklauben". In Verona quartieren wir uns am Campingplatz Castel San Pietro ein - echt empfehlenswert in einem alten Castell.

ÜN: Verona, CP Castel San Peitro (ÜN: €39,00 für Cappuccino und 2 Personen)

 

Am Ostersonntag (21.04.) abends geht unsere Fähre von Livorno nach Golfo di Aranci

ÜN: Kabine am Schiff

 

Ostermontag, 22.04.2019

Wegen schlechten Wetters legen wir allerdings in Olbia an und beziehen unseren ersten Standplatz an der Costa Smeralda (Golfo di Volpe). Trotz kühlem und windigem Wetter genießen wir erneut ein Osterfrühstück und kommen erst mal so richtig an. Tratschen, Lesen & Faulenzen - das richtige bei diesem Wetter.

ÜN: Golfo di Volpe, Ende der Bucht

 

Dienstag, 23.04.2019

Nach ausgiebigem Frühstück tingeln wir über kleine Pisten rund um den MontiLungo, Mittagsrast bei der Chiesa Signora delle Grazie. Ein Gigantengrab wollen wir auch besuchen (Pascaredda). Es regnet immer noch leicht bei unserer Fahrt über Aggins, durchs Valle della Luna zur Baia Trinita, nördl. der Isola Rossa.

ÜN: Park4Night-Platz Baia Trinita

 

Mittwoch, 24.04.2019

Sonne in der Traumbucht - Frühstück im Blumenmeer :-)

Einkauf & Espresso in CastelSardo. Da die S134 gesperrt ist,  müssen wir über Nulvia fahren; bei neuerlichem Regen geht es über eine Hochebene mit vielen Windrädern nach Ploeghe und über Siligo zum  Lago Bidighinzu, wo wir nach einer engen Matschpiste einen wirklich schönen Standplatz finden. (Die in der Karte eingezeichnete kleine Straße an der Ostseite geht in natura nicht durch und endet in einem Fußweg !)

ÜN: am Lago Bidighinzu Südostseite

 

Donnerstag, 25.04.2019

Bei Sonnenschein cruisen wir über kleine Wege und Pisten zwischen Steinwällen durch Weideland und wunderbare Korkeichenwälder. Die Grotte Majore (wenige Minuten vom Parkplatz) können wir mit Taschenlampen erkunden - sie liegt in einem fast verwunschen wirkenden Wald. In Monteleone, hoch über dem Lago di Termo, genießen wir unseren täglichen Espresso on route, die kleine Kirche S.Stefano ist bemerkenswert.

Wir steuern den Nuarghen Appin an, doch die Pforten schließen zw. 13:00 und 16:00 - also weiter durch dichten Mischwald mit üppig blühendem Ginster - ein wunderbares Bild. Die Abfahrt zu den tollen Felsen beim Torre Argentina ist leider rigoros  gesperrt und der dortige kommunale Standplatz geschlossen. Deshalb landen wir am südlich des Turms gelegenen Campingplatz Area Attrezzate S´  Abba Druche und können dort wenigsten einen Platz in 1.Reihe am Meer ergattern. So merkt man nicht viel von den anderen Campern :-).  Das Abendessen im Restaurant mit Meeresblick ist gut - sowohl die Pizza als auch die Fischplatte.

ÜN: Campingplatz Area Attrezzata S´´ Abba Druche (€ 25,- f Camper mit 2 Personen; Duschen extra)

 

Freitag, 26.04.2019 und Samstag 27.04.2019

Nachts hat es wieder geregnet und der Morgen ist grau und windig. Nach dem "Indoor-Frühstück" zum Einkaufen nach Bosa (frische Muscheln, Fleisch und Brot) sowie kleiner Stadtbummel entlang des Teno, natürlich mit obligatorischem Espresso :-). Hier war am Vortag offenbar ein großes Fest und der Kellner ist noch ziemlich verschlafen.

Die gemütliche Überlandstrecke über die Berge (Tresnuarghes - Guglieri - S.Catarina di Pitturi - Carbras) bringt uns nach Oristano; jetzt ein Stück Autobahn bis Uras und Mittagsrast kurz vor Nuraghe Frucca. Entlang der Küste geht es weiter über Torre die Corsai, Porto Palma in die Bucht von Funtanazza. Das zunehmend verfallende, ehemalige Erholungsheim für Minenarbeiter mit umfangreichen Anlagen, Schwimmbad mit Glasmosaiken und Sprungturm wirkt geradezu pittoresk. Unverständlich, wie eine solche, ehemals offenbar prunkvolle Anlage, dem Verfall preisgegeben wurde. Da diese Bucht nur über einen Schranken erreicht werden kann und überall Camping absolut verboten ist, versuchen wir ein kleines Stück nördlich in eine Bucht zu kommen, die wir in Google Earth entdeckt hatten. In die Traumbucht führt zwar zweispuriger Fahrweg, dieser ist allerdings so stark ausgewaschen und seitengeneigt, dass wir selbst mit unseren Fahrzeugen wohl nur nach "mehrstündigem Pistenbau" unbeschadet hinunterkommen würden - schade ! So nehmen wir eine Abzweigung und finden einen wahrhaften Traumplatz über der Küste - mit Sonnenterasse aus natürlichen Steinplatten, einfach unbeschreiblich. Hier bleiben wir auch den ganzen Tag und eine weitere Nacht, denn so etwas kann kein Hotel bieten. Wir kochen mit Freude unsere Muscheln in Weinsauce und am nächtsten Abend Eintopf mit saftigem Rindfleisch. Richtig lecker ! Eine Wanderung in die "leider nicht erreichte Bucht" sowie der fantastische Sternenhimmel runden unser Glück ab - so haben wir uns das vorgestellt.

ÜN: "Königskanzel" Westküste nördlich Funtanezza

 

Sonntag, 28.04.2019

Kurz zurück zur Hauptstraße und dann auf die Piste zum Hotel Le Dune, wo ein paar Camper und Motorradler auf dem etwas herunter gekommen Parkplatz stehen. Nach einem kurzen Spaziergang an dieser doch besonderen Dünenküste, nehmen wir die "Furtenpiste" entlang des Roten Flusses Richtung MonteVeccio in Angriff - eine wirklich nette Strecke, diesmal allerdings doch einigermaßen zugewachsen. Dies hinterlässt deutliche Spuren an unserem Cappuccino und Susi's Audax :-(

Mittagsrast bei alten Bergwerksruinen und eine weitere, nicht besonders erhaltene Piste in das halbverfallene Bergbaudorf Monteveccio.

Ein netter Einwohner von Guspini zeigt uns extra einen guten Brunnen zum Trinkwassertanken (DANKE) und weist uns auf das "Erdbeerfest" in Arborea hin. So etwas lassen wir uns nicht entgehen. Das Fest entpuppt sich zwar als kleine Landwirtschaftsmesse, bei der auch Unmengen an frischen Erdbeeren verkauft werden, aber wir schlendern einmal durch zwischen ausgestellten Traktoren und zum Verkauf stehendem Vieh.

Über Terralba und Uras wieder zurück in den Bergen folgen wir dem Schild "Nuraghe de Inus". Der dortige Picknickplatz bietet uns eine wunderbare Übernachtungsmöglichkeit mit Blick übers weite Land.

ÜN: Picknickplatz bei der  Nuraghe de Inus

 

Montag, 29.04.2019

Wir wollen quer über die Berge, über Laconi nach Meana (Einkauf und Espresso natürlich !) sowie Sorgono, Tiama nach Fonni. Sehr viele weitere Kurven bringen uns nach Orgoslo. Hier wird erstmals wieder Tourismus bemerkbar: Autobusse mit PensionistInnen bestaunen die Murales, die wirklich beeindruckenden politschen Wandmalereien.

Wir ziehen rasch weiter nach Oliera und Dorgali und suchen die Einfahrt zur Gola di Goroppu, der größten Schlucht Sardiniens. Angeblich sei die Zufahrtspiste auch nach dem Parkplatz vor der Brücke noch (offroadmäßig) bis zur Schucht zu befahren, für uns endet sie aber auf einem herrlichen Picknickplatz am Fluss.

ÜN: Picknickplatz in der Gola die Goroppu

 

Dienstag, 30.04.2019

Von unserem Übernachtungsplatz folgen wir direkt dem Fluss Richtung Schlucht und stossen erst später auf den offiziellen Wanderweg. Beim "Kassa-Zelt" berappen wir je € 5,- und erhalten dafür den Hinweis, dass wir nur entlang der grünen und ev. noch gelben Markierung in die Schlucht vordringen dürfen, keinesfalls aber bis zur roten. Die teilweise haushohen Felsen überkletternd oder durchkriechend kommen wir bis zur besonders engen Stelle. Die gelben und roten Markierungen sind (für uns) leider nicht sichtbar und so wandern & kraxeln wir, soweit es uns Spaß macht. Gegen Mittag erreichen viele Touristen, -gut und weniger gut zu Fuß- den Eingang zur Schlucht. Wir sind froh, den eindrucksvollen Canyon noch fast alleine genossen zu haben. Nach flottem Rückmarsch genießen wir noch ein Bad im Fluss - die Wassergumpen sind einfach zu verlockend und die Sonne strahlt vom Himmel.

Um 16:00 brechen wir noch Richtung Cala Ganone auf. Da ist wirklich etwas los und für Reisende wie uns fast alles verboten :-)

So übernachten wir in der Agroturismo Nuarghe Mannu.

ÜN: Agrotourismo Nuarghe Mannu  (€ 10,- pro Person)

 

Mittwoch, 01.05.2019 bis Donnerstag, 02.05.2019

Der Supermercato "Nonna Sinis" hat bereits um 9.00 offen und auch frisches Brot. Wir stellen uns etwas obhalb des Ortes hinter der GoKartBahn auf einen Parkplatz für unseren morgendlichen Genuss-Espresso. Andächtig betrachten wir eines der ältestens Klettergebiete von Sardinien, und schwupps, innerhalb von 15 Minuten, sind wir umringt von fröhlichen, jungen Kletterern, die mit ihren Guides an die Felswände wollen. Christian und Martin warten einmal ab, packen ihr Equipment aus und suchen sich etwas abseits Routen, die gerade nicht "besetzt" sind. Zwei der Guides können es gar nicht fassen, dass die beiden "Nonnos" wirklich gute Kletterer sind :-).

Schließlich lassen wir die schnatternde Schar Sportkletterer hinter uns und fahren über die alte Zufahrtsstraße in die Bucht wieder zurück nach Dorgalis. Wie viele Motorradfahrer und andere Reisende folgen wir schließlich der S125, die sich hoch über dem Talboden dahin windet, nach Süden. Eindrucksvolle Blicke eröffnen sich ins Supramonte Gebiet, in die Schluchten und immer wieder auch zum Meer. In Baunei nehmen wir die Piste zur Chiesa San Pietro und dann hinunter in die Cala Sisine. Mehrfach queren wir das Bachbett, unsere Autos "tanzen" förmlich Richtung Meer. Vom Schranken aus sind es noch 25 Minuten zu Fuß in die malerische Bucht. Im Abendlicht genießen wir unseren mitgebrachten Sundowner, um schließlich auf dem Parkplatz etwas abseits gleich 2 Nächte zu bleiben. Wandern, klettern, lesen, Reise planen - das lässt  sich genießen in dieser Umgebung. Ein Guide vom Rifugio der Coop Goloritzè plaudert mit uns, während er auf eine Gruppen Wanderer wartet. Ziegengeläute Tag und Nacht gibt uns das Gefühl "auf der Alm" zu sein.

ÜN: Parkplatz Cala Sisine

 

Freitag, 03.05.2019

Zum Frühstück gönnen sich Martin und Christian noch eine kurze Kletterpartie an Felsen in der Cala Sisine, die uns der Guide am Vortag gezeigt hat. Schließlich krabbeln wir wieder hinauf auf die Karstebene. Beim Kirchlein San Pietro verabschieden wir uns von Susi & Christian. Die beiden Glücklichen dürfen noch 2 Wochen bleiben, während wir zur Fähre müssen. Zum Abschied nehmen wir eine alternative Offroad-Piste hinaus zur S125. Rasch sind wir in Dorgali und in Olbia. Den Nachmittag verbummeln wir in Golfo di Aranci, bis wir schließlich mit einigen anderen Campern und ca. 80 Motorradlern gegen 19:00 einchecken können. 

ÜN: Kabine am Schiff

 

Samstag, 04.05. 2019 und Sonntag, 05.05.2019

Pünktlich um 19:00 sind wir von Bord und am Weg heim. Relativ stressfrei und noch bei guten Wetterbedingungen rollen wir durch Italien, über den Brenner und bis nach Wattens. Dort erwarten uns unsere Freunde mit einem leckeren  Geburtstagsessen.

Über Nacht wird es wieder kurz Winter: schneebedeckte Felder begleiten uns zwischen Kuftstein und Salzburg auf unserer Heimfahrt nach Linz, wo wir am frühen Nachmittag wohlbehalten ankommen.

 

Zwei herrlich entspannte und erholsame Wochen sind zu Ende. Allerdings sind wir uns einig, dass wir wieder kommen, denn es gibt noch sehr viel zu entdecken auf dieser wunderbaren Insel!

 

Mille gracie, Sardegna!