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Unser Resumeé von 4 Wochen Botswana


 

Botswana hat es uns nicht ganz leichtgemacht, nach der Herzlichkeit, die wir in Zambia gespürt hatten. Hier ein paar unserer sehr persönlichen Eindrücke:

 

 

„There is more to Botswana than elefants”.

John, der Missionar und Schulgründer in Rakops, hat uns inbrünstig diesen Satz mitgegeben. Und er hat recht, natürlich. Es ist uns allerdings nur bis auf ganz wenige Ausnahmen gelungen, dieses „more“ zu entdecken. An Touristen werden Elefanten, andere wilde Tiere (vor allem Kalahari Löwen!!) und einzigartige Landschaften verkauft. Da der Norden und Westen hauptsächlich von Nationalparks und Touristen lebt, haben wir das echte, ursprüngliche Botswana nur in ganz kurzen Momenten gespürt.

 

„Tourists must leave much money here” – “You can afford all this, you are rich tourists”

Seit einigen Jahren wird die Fremdenverkehrspolitik von diesen Slogans bestimmt. Individualtouristen und Langzeitreisende sind nicht wirklich gern gesehen, man möchte zahlungskräftiges Publikum in vorgebuchten Touren an den beauty spots. Diese Haltung wird auch ungeniert kommuniziert. Allerdings führt das dazu, dass wir uns nie wirklich so richtig willkommen fühlten - außer wir hatten unsere Kreditkarten gezückt. Wir haben mit vielen Reisenden gesprochen, denen es ähnlich ergangen ist. Ob diese Konsequenz gewollt ist? Da sind wir uns nicht sicher.

 

 

Botswana

-   Eines der reichsten Länder Afrikas, einer der größten Diamantenproduzenten der Welt, großer Rindfleischexporteur, blühende Tourismusindustrie und stabile Demokratie mit mächtigen Chiefs, (angeblich) wenig Korruption.

 

-       Ein Land, wo ein Großteil der Bevölkerung in den Städten im Südosten oder in den Tourismuszentren im Norden lebt, und die Menschen in den Dörfern das Gefühl haben, nicht wirklich am Reichtum partizipieren zu können, obwohl sichtbar in Infrastruktur (Straßen, Wasserleitungen, Elektrizität, Schulen, medizinische Einrichtungen) investiert wird.

 

-      Ein Land, das so rasch als möglich westlichen Standards entsprechen möchte und so die Landbevölkerung zurücklässt, weil dort die Ansprüche nicht erfüllt werden können.

 

-       Ein Land mit einer der höchsten HIV Raten (mehr als 50%) bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 5,8 pro Frau – das führt zu vielen Kindern ohne Eltern, die zwar im Großfamilienverband aufwachsen, aber doch alleine sind. John kann ein Lied davon singen.

 

-    Ein Land mit einzigartigen Landschaften, wie das Okavango Delta, die Salt Pans oder die Kalahari in ihren unglaublich vielen Erscheinungsformen. Nie werden wir die Sonnenuntergänge in der Kalahari, die Flusslandschaften am Khwai oder das Wetterleuchten über den Pans vergessen. Landschaften die tief berühren und die Seele erfreuen.

 

-      Ein Land, in dem fantastische Tierbegegnungen an der Tagesordnung sind, Elefanten buchstäblich zum Greifen nahe, Giraffen nicht immer davonlaufen und Oryx brav Fotomodell stehen.

 

-        Ein Land, in dem Menschen wie John leben, der unerschütterlich an die Zukunft der Menschen glaubt.

 

 

In der einsamen Ecke im Südwesten haben wir dann schließlich das gefunden, was wir vermisst haben: das Sich-Einlassen-Können auf eine einzigartige Landschaft ohne nach permits gefragt zu werden. Hier haben wir die Atmosphäre der Kalahari so richtig erspüren können.

 


Unsere Reiseroute in Botswana

Karten zum Vergrößern anklicken und rechts oben +

und wer sich unsere Route auf Google Earth ansehen will

Download
Botswana tracks + ÜN gesamt GE.kml
Google Earth Placemark 23.5 MB

auf download + rechte Maustaste: öffnen mit Google Earth


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