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Unser Resumeé von 3 Monaten Südafrika


 

Ein paar Gedanken.......

 

„Are you guys fine? Do you need anything – washing machine, shower? Come and join us for a meal! Come on – you can stay at my place!”

 

Unzählige Male wurden wir so angesprochen. Die Gastfreundschaft ist einfach umwerfend und überall zu spüren. Dies macht das Reisen hier wirklich einfach. Wir erlebten ehrliches Interesse an uns, an unserer Reise und große Freude, wenn wir versicherten, dass wir uns sicher fühlen und das Land besonders schön finden.

 

„Our country is really beautiful!”

Ja, das stimmt. Dieses große Land hat alle Landschaften, die man sich nur vorstellen kann: windumtoste Küsten, weiße Sandstrände, felsige Buchten, Dünen, üppig-grüne Flussmündungen ins Meer, Berge, Canyons, dichte Wälder, weite Täler und Ebenen; man kann wandern, reiten, klettern, fliegen, surfen, radeln, schwimmen, off-roaden – wenn man durch Zäune und Absperrungen nicht daran gehindert wird. Farmen, Nature Reserves, National Parks, Private Game Reserves, usw. „umzäunen“ viele km² Land und machen es oft ziemlich schwierig und/oder teuer, die landschaftlichen Schönheiten zu genießen. Große Teile der Bevölkerung werden so ausgesperrt. Gerade jetzt ist die Diskussion um Landumverteilung wieder aufgeflammt und wird hoch emotional diskutiert – eine „gute Lösung“ für alle ist derzeit nicht in Sicht.

 

„Alles was sich bewegt und bei 3 nicht auf einem Baum ist, kommt auf den Grill“

Dieses Zitat stammt von Clemens, als er 2007 aus Südafrika zurückkam – und es stimmt wirklich. Braai ist der Inbegriff für Entspannung und Lebensfreude. Jeden Samstag und Sonntag wird ab Mittag Feuer gemacht und bis spät gegrillt. Oft mit viel Alkohol und Lautstärke - was uns dazu bewogen hat am Wochenende möglichst Campgrounds zu meiden, außer wir feierten mit 😊.

 

„You don’t understand, I’m seeking employment, not work!”

 Marcia, die lange in der Filmbranche gearbeitet hat, erzählte uns von diesem Statement von jemand, der sich bei ihr beworben hat. Für uns fasst es das zusammen, was wir staunend immer wieder beobachtet haben. Im Supermarkt, an Tankstellen, ganz gleich wo erlebten wir Kassierer/innen, die mit dem Handy spielen und dir nicht sagen, was zu zahlen ist; Verkäufer/innen, die vor „ihrer“ Theke stehen und keine Ahnung haben, was sie verkaufen oder was die Ware kostet; überall „Disclaimer“, dass niemand für irgendetwas verantwortlich ist (nicht einmal wenn am Campground die eigene Belegschaft etwas klaut 😊) – diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Wenn wir Weißen unsere Beobachtungen erzählten, lachte man und sagte uns „… but this is Africa!“. Ja sicher, das hat Charme, aber ob diese Haltung zu dem ersehnten Wohlstand führt?

 

 

„Unless we understand that the blacks need the whites and the whites need the blacks, won’t we be one nation!”

So begrüßte uns an einem Morgen eine Weißer am Strand mit Café in der Hand.

 

Wir erlebten ein zerrissenes Land, überwiegend getrennte Lebenswelten, die durch Zuschreibungen und Vermutungen über die jeweils andere Gruppe noch verstärkt werden. Ungenügende Sprachkenntnisse (Englisch ist Amtssprache) vertiefen die Kluft zwischen den unterschiedlichen Gruppen.

 

Wir erlebten die Angst der Farmer vor Enteignung, die Ungeduld der Schwarzen, endlich am Wohlstand teilhaben zu können, den Frust der Coloureds, dass sie weder zur einen, noch zur anderen Gruppe gezählt werden, aber auch die Hoffnung, dass der neue Präsidenten Ramaphosa endlich Mandelas Vision der Rainbow-Nation verwirklichen kann.

 

Eine unglaublich schwierige Aufgabe!

 


unsere Reiseroute und Übernachtungsplätze in Südafrika und Lesotho


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Kommentare: 1
  • #1

    Christine &Christian (Montag, 02 April 2018 08:50)

    Atemberaubend ist sie, eure ganz persönliche Tour...
    Wir wünschen euch eine gute und sichere Heimreise, ein gutes Ankommen und schicken euch ein österliches „welcome back“ und ein „Wir - freuen - uns - schon - sehr - auf - euch“ ...
    Herzliche Grüße C&C